Migration in die Cloud – Fünf Schritte, welche Sie nicht überspringen sollten

Cloud, Cloud und nochmals Cloud! Die digitale Transformation ist in der Schweiz in vollem Gange. Immer mehr Unternehmen verlagern Anwendungen und Geschäftsprozesse in die Cloud. Die Vorteile einer Cloud Migration liegen auf der Hand. Größere Flexibilität, bessere Skalierbarkeit, Innovation und nutzungsabhängige Zahlung. All dies sind Aspekte, die sich positiv auf Geschäftsabläufe und Ergebnisse auswirken können. Zudem erwarten Kunden von Unternehmen, dass sie über alle möglichen Kanäle zu erreichen sind und rund um die Uhr Serviceleistungen erbringen. Firmen fühlen sich unter Druck gesetzt, diese Erwartungen zu erfüllen und wollen Ihren Mitbewerbern nicht nachstehen. Den richtigen Weg in die Cloud zu finden ist jedoch alles andere als einfach. Vielen Unternehmen fehlt das nötige Wissen und die Erfahrung, um diese Reise zu planen. Als NorthC durften wir bereits zahlreiche Kunden dabei begleiten. Unsere Erkenntnisse daraus möchten wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.

Von: Oscar Jiménez, Manager Sales & Marketing

 

1. Machen Sie eine umfassende Bestandsaufnahme Ihrer Systemlandschaft

Beginnen Sie mit einer sorgfältigen Bestandsaufnahme Ihrer derzeitigen IT-Landschaft einschließlich Ihrer Anwendungen bzw. Applikationen, Daten und Ihres Unternehmensbedarfs im Hinblick auf die Geschäftskontinuität. Welche Anwendungen sind bereits „Cloud-fähig“, welche müssen angepasst werden und welche lassen sich einfach nicht in die Cloud migrieren? Viele Unternehmen verwenden noch immer ältere oder benutzerdefinierte Anwendungen, die ursprünglich nicht in einer standardisierten Cloud-Umgebung entwickelt wurden. Das ist der richtige Zeitpunkt, um zu prüfen, ob für diese Anwendungen moderne Alternativen erhältlich sind, beispielsweise eine Software-as-a-Service-Lösung (SaaS). Schenken Sie bei dieser Bestandsaufnahme insbesondere den „kleinen“ Applikationen, die vielleicht nur von einem oder wenigen Mitarbeitern genutzt werden, die notwendige Aufmerksamkeit. Auch diese Anwendungen sind für Ihren Geschäftsbetrieb gegebenenfalls von entscheidender Bedeutung. Identifizieren Sie unbedingt alle Datensilos (Datenumgebungen, die voneinander isoliert sind). Lassen sich diese Datensilos bei der Migration in die Cloud effektiv beseitigen? Was ist erforderlich, um die Daten in verschiedenen Silos miteinander zu verknüpfen?

 

2. Ermitteln Sie, ob eine Cloudlösung die beste Wahl für eine Anwendung und die damit verbundenen Daten ist

Überlegen Sie, warum eine bestimmte Anwendung in die Cloud verlagert werden sollte. Letztendlich sollte die Migration in die Cloud einen Mehrwert schaffen. Eine bessere Skalierbarkeit und Flexibilität sind dabei häufig die wichtigsten Gründe. In diesem Fall müssen Sie sicher sein, dass die beabsichtigten Vorteile für die Anwendung auch tatsächlich realisiert werden. Es kann vorkommen, dass eine Anwendung in der Cloud nicht ordnungsgemäß funktioniert, etwa weil bestimmte Schnittstellen oder Verbindungen zur Hardware nicht verfügbar sind. Und schließlich gibt es Anwendungen, die aufgrund von Gesetzen und Vorschriften nicht in einer Public Cloud laufen dürfen.

Auch wenn es nicht sinnvoll oder möglich ist, eine Anwendung in die Public Cloud zu migrieren, kann es dennoch sinnvoll sein, diese in ein externes Rechenzentrum zu verlagern. Beispielsweise aus Gründen der verbesserten Connectivity, der Zertifizierungen, des geringeren Verwaltungsaufwands und um zu vermeiden, dass Sie in ein Datacenter am eigenen Firmenstandort investieren und auch dessen Instandhaltung regeln müssen.

 

3. Wählen Sie die geeignete Cloud-Form

Eine wichtige Entscheidung bei der Migration in die Cloud ist die Form, die Sie letztendlich wählen. Entscheiden Sie sich für eine Public (Single/Multi), Private oder Hybrid Cloud? Für die meisten Unternehmen erweist sich eine Hybrid Cloud als die beste Form, denn sie kombiniert die Vorteile flexibler, standardisierter Public Cloud Services mit der Sicherheit und den kundenspezifischen Möglichkeiten einer Private Cloud. Hochgradig standardisierte Anwendungen, wie etwa E-Mail, eignen sich hervorragend für die Nutzung als Public Cloud Service, also beispielsweise Microsoft 365 oder Google G Suite. Die Zusammenarbeit mit einem professionellen Datacenter, vorzugsweise einem Datacenter in Ihrer Nähe, welches Verbindungen mit der Public Cloud herstellen kann, vereinfacht die optimale Konfiguration einer Hybrid-Cloud-Umgebung. Ein solches externes Datacenter verfügt über ein breites Angebot an Carriern, Cloud-Providern und sonstigen Serviceleistungen, die für eine optimal funktionierende Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebung unerlässlich sind – das gibt Ihnen die Freiheit, zwischen verschiedenen Netzbetreibern und optimalen Verbindungen zwischen verschiedenen Cloud Services zu wählen.

 

4. Denken Sie an Sicherheit

Eine Sache, die vor einer Cloud-Migration sehr sorgfältig in Betracht gezogen werden muss, ist selbstverständlich der Sicherheitsaspekt. Cyber-Kriminelle sind stets darauf aus, Daten von Unternehmen in die Finger zu bekommen, und suchen ständig nach neuen Schwachstellen, die sie ausnutzen können. Bei Anwendungen, die vollständig in der eigenen Infrastruktur eines Unternehmens laufen, fehlt es allerdings häufig an den Sicherheitstechnologien, die für einen gesicherten Betrieb in der Cloud erforderlich sind. Ausserdem sollten alle Daten während der Übertragung in die Cloud und der Speicherung in der Cloud ordnungsgemäß verschlüsselt werden. Wenn Cyber-Kriminelle Zugriff auf diese Daten erhalten, werden sie dank der Verschlüsselung nichts damit anfangen können. All dies erfordert Fachwissen, daher ist es empfehlenswert, mit einem kompetenten Sicherheitspartner zusammenzuarbeiten. Es sollte noch ergänzt werden, dass der Cloud-Serviceprovider nicht für die Sicherheit Ihrer Cloud-Daten haftet. Dieser Anbieter wird sich um die Sicherheit der Plattform und der Infrastruktur kümmern, jedoch sind Sie als Administrator Ihrer Anwendungen für die Sicherheit der Daten verantwortlich.

 

5. Katalogisieren Sie sämtliche Kosten der Cloud Migration

Ein letzter wichtiger Aspekt sind auch die möglichen Kosten. Die Kosten für den Betrieb von Anwendungen in der Cloud, einschließlich der Cloud-Plattform wie Azure, AWS oder Google Cloud, sind vielfach niedriger als der Erwerb, die Instandhaltung und die Modernisierung einer On-Premises-Anwendung. Beachten Sie hierbei, dass diese Kosten sich nach der tatsächlichen Nutzung richten. Das macht es schwierig, die möglichen Kosten vorherzusagen. Es fallen zusätzliche Kosten an, die Sie im Vorfeld vielleicht noch nicht berücksichtigt haben. Beispiele dafür sind die kundenspezifischen Anpassungen, die notwendig sind, um Anwendungen „Cloud-fähig“ zu gestalten oder die Kosten für die Datenübertragung in die Public Cloud. Das kann zur Folge haben, dass die Kosten am Ende höher ausfallen als erwartet. Aus diesem Grund kann eine Hybrid Cloud die bessere Wahl sein. Sie bietet mehr Flexibilität im Hinblick darauf, was in die Cloud ausgelagert wird und welche Anwendungen und Daten in Ihrer eigenen Datacenterumgebung verbleiben – On-Premises oder in einem externen Datacenter.

Nebst diesen fünf Schritten gibt es noch unzählige weitere Faktoren, die es bei der Migration in die Cloud zu beachten gilt. Wie lässt sich beispielsweise eine Multi-Cloud-Umgebung, die mehrere SaaS-Lösungen umfasst, optimal verwalten? Welche Anforderungen an Leistung, Sicherheit und Latenzzeit müssen die Datenverbindungen erfüllen? Welche sind die besten Cloud-Provider für Ihre Anwendungen und Daten? Suchen Sie sich kompetente, bewährte Partner, die diese und andere Fragen für Sie beantworten. Mit einem vernünftigen Ansatz, einer transparenten Planung und einem klaren Ziel kann jedes Unternehmen erfolgreich die Migration in die Cloud vollziehen.

Oscar Jiménez, Director Sales & Marketing