NorthC: Auf dem Weg zur CO2-Neutralität – Innovativer Ansatz für Nachhaltigkeit in Rechenzentren

Ein nachhaltiges Rechenzentrum? Auf jeden Fall.

Doch inwieweit kann die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums gewährleistet werden? Und welche Maßnahmen ergreift der Rechenzentrumsmarkt, um sowohl aktuell als auch zukünftig möglichst umweltfreundliche Lösungen anzubieten? Die Menge der in Rechenzentren verarbeiteten Daten hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen. Trotz dieses enormen Wachstums konnte der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren seit Jahrzehnten stabil gehalten werden, ein Erfolg, der nur durch gezielte Investitionen in nachhaltige Rechenzentren möglich wurde.

Wie nachhaltig ist ein Rechenzentrum eigentlich? Und was tut der Rechenzentrumsmarkt, um möglichst nachhaltige Lösungen anzubieten - jetzt und in Zukunft?

Massive Datenzunahme

Weltweit entstehen kontinuierlich immer mehr Daten, die überall zugänglich sein müssen, was die Nachfrage nach IT-Kapazitäten stetig steigen lässt. Rechenzentren bilden einen entscheidenden Bestandteil dieser expandierenden IT-Landschaft. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) verbrauchen Rechenzentren weltweit im Jahr 2020 den gleichen Anteil an der globalen Energie wie im Jahr 2010 (etwa 1 %). Eine bemerkenswerte Tatsache, bedenkt man, dass sich die Anzahl der Internetnutzer in diesem Jahrzehnt verdoppelt und der Internetverkehr um das 15-fache erhöht hat. Parallel dazu ist auch die in Rechenzentren verarbeitete Datenmenge exponentiell gestiegen. Trotz dieses erheblichen Wachstums blieb der Stromverbrauch von Rechenzentren weltweit seit Jahrzehnten stabil, ein Erfolg, der ausschließlich auf fortlaufende Investitionen in Energieeinsparungen in diesen Einrichtungen zurückzuführen ist.

Nachhaltigkeit bleibt für NorthC eine zentrale Priorität, und wir haben uns das Ziel gesetzt, bis 2030 vollständig CO2-neutral zu agieren. Damit haben auch Kunden und Partner, die unsere Rechenzentren nutzen, die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise nachhaltiger zu gestalten. Wir ermutigen außerdem unsere Lieferanten, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu intensivieren. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette, vom Lieferanten bis zum Endkunden. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentrieren wir uns auf vier wesentliche Säulen der Nachhaltigkeit:

 

Nachhaltiges Rechenzentrum mit grünem Wasserstoff

Die Anwendung von (grünem) Wasserstoff (H2) stellt eine vielversprechende Methode im Bereich des Energietransports dar. Durch die Nutzung von Wasserstoff können nicht nur Rechenzentren ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, sondern gleichzeitig auch das stark beanspruchte Stromnetz entlasten. Obwohl die Wasserstofftechnologie noch in der Entwicklung ist, haben wir bereits im Rahmen unseres neuen nachhaltigen Rechenzentrums in Groningen erste Schritte unternommen. Dieses Rechenzentrum zählt zu den ersten in Europa, das für die Notstromversorgung auf Brennstoffzellen setzt, die auf grünem Wasserstoff basieren. Diese Maßnahme führt zu einer erheblichen Minderung der CO2-Emissionen. Das 500-Kilowatt-Wasserstoffzellenmodul ermöglicht die Einsparung von Zehntausenden Litern Diesel pro Jahr. Diese Menge Diesel würde bei der Verbrennung über 39.000 Kilogramm (39 Tonnen) CO2 freisetzen. Zusätzlich weisen die Wasserstoffzellen eine äußerst lange Lebensdauer von 20 Jahren oder mehr auf. Für bestehende Dieselgeneratoren prüfen wir, ob eine Umrüstung auf Wasserstoffbetrieb sowohl technisch machbar als auch wirtschaftlich vertretbar ist. Obwohl dies weniger effizient ist als die direkte Umwandlung von Wasserstoff in elektrische Energie durch Wasserstoffzellen, führt es dennoch zu einer erheblichen Reduzierung der Emissionen um mehr als 80 %. Aus diesem Grund planen wir, diese Wasserstoffmodule auch in anderen Rechenzentren in der Zukunft zu implementieren.

 

Rechenzentren mit grüner Energie

Unsere Rechenzentren werden mit 100 % Ökostrom betrieben. Wir wollen uns aber in den kommenden Jahren noch stärker auf autarke Einrichtungen konzentrieren und investieren deshalb auch in die Produktion von nachhaltiger Energie. Zu diesem Zweck werden wir die Nutzung von Solar- und Windenergie sowie von grünem Wasserstoff weiter ausbauen. Wir prüfen auch die Möglichkeit, grünen Wasserstoff mit Hilfe von vor Ort erzeugter Solar- und Windenergie selbst zu produzieren. Damit können wir unsere Notstromsysteme mit Energie versorgen. Dies führt zu einer vollständig grünen Kette, bei der so wenig Energie wie möglich verloren geht und alle Ressourcen so effizient wie möglich genutzt werden. Ziel ist es, grüne Energie in das Stromnetz einzuspeisen, wenn wir mehr Strom erzeugen, als wir selbst benötigen. In Anbetracht der Entwicklungen auf dem Energiemarkt ist dies ein wesentlicher Schritt für unseren Dienst in der Zukunft.

 

Restwärme aus dem Rechenzentrum

Computersysteme erzeugen Wärme und müssen gekühlt werden, um optimal zu funktionieren, was eine der Hauptaufgaben eines Rechenzentrums ist. Nach der Kühlung bleibt Abwärme übrig, und es wäre verschwendet, diese Wärme nicht weiterzuverwenden oder produktiv zu nutzen. Deshalb wird das das Gebäude unseres Rechenzenters in München auch direkt mit seiner eigenen Restwärme geheizt. In Zukunft soll damit der gesamte Campus „Balan“ mit Wärme versorgt werden.

In der Schweiz versorgen unsere Rechenzentren Münchenstein (Basel) 1 und Münchenstein (Basel) 2 bereits angrenzende Gebiete in der Umgebung. Während der warmen Sommermonate wird die von den Rechenzentren erzeugte Abwärme ebenfalls genutzt und dient zur Kühlung umliegender Firmengebäude. Auf diese Weise schaffen wir nicht nur einen energieeffizienten Kreislauf, sondern tragen aktiv zur Reduzierung der Umweltbelastung bei. Unsere Bemühungen konzentrieren sich darauf, Energie nachhaltig und innovativ zu nutzen.

In Eindhoven sind wir in das Wärmenetz des High Tech Campus integriert, wo wir andere Unternehmen auf dem Campus mit Wärme versorgen. Im Gegenzug erhalten wir Kälte zurück, die wir zur Kühlung der Geräte in unserem Rechenzentrum verwenden. In Aalsmeer wärmt unsere Abwärme ein Kinderzentrum, eine Kindertagesstätte und einen Sportkomplex mit Schwimmbad. Ein herausragendes Abwärmeprojekt ist Rotterdam Schiebroek, bei dem in den kommenden Jahren bis zu 10.000 Haushalte teilweise mit Abwärme aus unserem Rechenzentrum in Rotterdam Zestienhoven beheizt werden. Alle unsere neuen Rechenzentren sind darauf vorbereitet, sich an Wärmeaustauschinitiativen zu beteiligen, wann immer diese in ihrer Nähe entstehen.

 

Modular aufgebaute Rechenzentren

Wir setzen bei der Konstruktion all unserer neuen Rechenzentren auf ein modulares Konzept. Dies bedeutet, dass Räume, Komponenten und Systeme nur dann eingerichtet oder in Betrieb genommen werden, wenn sie tatsächlich genutzt werden. Diese Herangehensweise führt zu einem erheblich reduzierten Energieverbrauch, da Beleuchtung, Stromversorgung, Kühlung, Überwachungssysteme usw. nur dann Energie verbrauchen, wenn sie wirklich benötigt werden. Die Integration von Sensoren, die die Beleuchtung nur bei Anwesenheit von Personen aktivieren, sowie der fortlaufende Austausch von Geräten durch neuere, energieeffizientere Modelle unterstützen uns bei der Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele. Selbstverständlich streben wir kontinuierlich nach weiteren Verbesserungen in unseren Gebäuden. Basierend auf diesen vier Säulen setzen wir uns fortlaufend dafür ein, unsere Nachhaltigkeitspraktiken zu optimieren. Dabei suchen wir konstant nach Möglichkeiten, unseren Energieverbrauch noch weiter zu reduzieren und einen Beitrag zur Lebensqualität in unserer Welt zu leisten. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Kunden. Durch kontinuierliche Innovation und die Erschließung neuer Möglichkeiten sind wir führend auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit tätig.

Sustainability Report

Erhalten Sie weitere spannende Backgroundinformationen und nachhaltige Lösungsansätze in unserem umfassenden Report.